Projekt Beschreibung

Die „Künstler in der Kutte“ haben in den Schreibstuben der Klöster einmalige Kunstwerke geschaffen. Diese überaus kostbaren Manuskripte liegen heute in den großen Schatzkammern der Museen. Als Faksimiles (lat. = ähnlich machen) präsentiert die Bibelausstellung Sylt in Zusammenarbeit mit den Faksimileverlagen besonders wichtige Zeugnisse der Mönche. Als Material wurde Pergament (gegerbtes Leder) verwandt, das aufwendig zubereitet werden musste. Für eine Bibel brauchte man eine Vielzahl von Pergamentbögen, denn eine Bibel „passt auf keine Kuhhaut!“ Mit großer Sorgfalt haben die Mönche ihre Arbeit an der Heiligen Schrift vorgenommen. Die Abschriften wurden von Korrektoren überprüft. Für den Gottesdienst gab es auch Handschriften mit einer Zusammenstellung der zu lesenden Texte- die sog. EVANGELIARE und LEKTIONARE. Doch diese Bibeln waren nur für den Klerus bestimmt. Den Laien war es sogar durch Konzilsbeschluss bei Strafandrohung verboten, in der Bibel zu lesen.

 

Die erste indogermanische Bibel ist die Übersetzung des Gotenbishofs Wulfila von 350 n. Chr. Der CODEX ARGENTEUS (silberner Codex/ 5.-6. Jh.) ist die älteste Abschrift der Gotenbibel. Die älteste deutsche Prachthandschrift ist die WENZELSBIBEL mit Teilen des AT (1389). Beim NT ist es die OTTHEINRICH BIBEL (1425). Solch kostbar illuminierte Handschriften waren nur für Kaiser und Könige erschwinglich. Um 1250 änderte sich die Gestalt der Bibeln, Die PERLBIBELN wurden in kleiner Schrift beschrieben und erhielten eine Kapiteleinteilung.

 

Der Text dieser Bibel ist in Latein (VULGATA) – die Übersetzung dem 4. Jh. von Hieronymus. Die „Comics des Mittelalters“ waren die ARMENBIBELN (BIBLIA PAUPERUM), die Bibel für die „Armen im Geiste“. Ein Bild aus dem Neuen Testament ist jeweils von zwei ‘typologischen‘ Bildern aus dem Alten Testament eingerahmt. Neben der Auferstehung Jesu ist immer Jona zu sehen, der aus dem Bauch des Fisches kommt – Symbol für die Auferstehung.